Dummes Gelapp

Texas / USA - Tagebuch

16. April 2006
   

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Moneyorder und Galvestom

Montag, 30. 01. 2006

Sssoooooooooo.
Also, an diesem Tag war nicht allzu viel los. Wir haben heute bis Mittag gearbeitet. Danach sind wir zum Flughafen und haben den Micha abgeholt. Das hat mit Hin- und Rückfahrt vielleicht so 4 Stunden gedauert. So kann man den Tag auch vergehen lassen. Zurück vom Flughafen haben wir erstmal Micha die Firma gezeigt.
Abends gabs dann die ersten Probleme, wie wir die Zimmer aufteilen würden, weil wir ja nur ein großes und ein kleines Schlafzimmer haben. Dirk hat erstmal im kleinen Schlafzimmer geschlafen und Micha mit mir im großen.


Dienstag, 31. 01. 2006

Die erste große Aufregung hat sich mittlerweile etwas gelegt. Es ist aber immernoch supertoll hier.
Abends waren wir im weltberühmten Starbucks Kaffee. Ich habe eine heiße Vanillemilch getrunken; im Becher(!) (etwa die Größe von 0,4 Liter). Hat mir sehr gut geschmeckt. Das Kaffee an sich war nix besonderes. Hätte ich mir schöner vorgestellt. Es hat sich vom Stil her als Fastfoodrestaurant in die restliche Häuserfront eingereiht. Es gibt auch StarBuck-Kaffees mit Drive Through, wo man durchfahren und die Bestellung vom Auto aus abgeben und die Getränke dann entgegen nehmen kann.
Morgen wollen wir Basketball spielen und übermorgen soll es wieder in die Sportsbar gehen.


Mittwoch, 01. 02. 2006

In der Mittagspause wollten wir Geld von der Bank holen und Moneyorder kaufen. Wir wollen die Miete für das Appartment bezahlen. überweisen geht nicht, weil wir kein Konto haben (würde auch mit Konto nicht so ohne weiteres gehen). Bargeld nehmen die Leute von der Appartmentverwaltung nicht an. Die einzigste Möglichkeit ist, das Geld mittels eines Schecks zu bezahlen. Eigentlich wird hier alles mit Schecks bezahlt, oder oft auch mit Plastikkarte. überweisungen is nich.
In der Bank of America haben wir erstmal über Michas deutsches Konto Geld abgehoben (welches er uns leihen will), weil er keine Gebühren dafür zahlt. Aber das Abheben hat ein bißchen länger gedauert, weil der Typ vom Schalter mal wieder keine Ahnung hat. Er musste erst die Chefin fragen, wie er das mit dem deutschen Konto denn handhaben sollte.
Micha hat sich dann noch gleich nach Konditionen für ein neues Konto erkundigt. Die müssen doch gedacht haben: Was sind das denn für Kunden?
Wir heben von Deutschland aus mehrere hundert Dollar ab, erkundigen uns nach den Konditionen nach einem neuen Konto und Micha erzählt auch noch Geschichten davon, dass das Konto, von dem er abgehoben hat, seinem Vater gehört, der ne Firma besitzt, an dem Micha Teilhaber ist, usw. usf. (was ja auch wahr ist). Na egal.
Danach sind wir mit einem Haufen Bargeld (unsere Miete) zur Tankstelle haben dem Kassierer das Geld und ein bißchen Gebühren gegeben (das wäre übrigens auch bei der Bank gegangen, hätte aber zuviel Gebühren gekostet). Dafür hat er uns dann einen Zettel gegeben, auf dem der Wert unseres eingezahlten Geldes gedruckt wurde. Das ist dann sowas wie ein gekaufter Scheck und nennt sich Moneyorder. (Gebühren waren nicht viel, vielleicht ein Dollar.)Mit diesem Wisch sind wir dann zu unserer Appartmentverwaltung gefahren und haben unsere Miete damit bezahlt. Die Appartmentverwaltung löst dann den Scheck bei der Tankstelle ein.
Moneyorder ist also ein mit Bargeld gekaufter Scheck. Und da der Scheck mit Bargeld gekauft worden ist, ist er auch auf jeden Fall gedeckt.
Miete kostet im ersten Monat 540 Dollar, danach 640 Dollar.
Dies musste alles in der Mittagspause geschehen, weil die Appartmentverwaltung abends geschlossen ist und wir die Miete bis zum 3. des Monats bezahlt haben müssen, sonst hagelt es Strafgebühren.
Das alles hat fast 2 Stunden gedauert und wir haben somit die Mittagspause überzogen.


Donnerstag, 02. 02. 2006

Nach der Arbeit sind wir auf einen der vielen Basketballplätze gegangen. Dirk hat mitgespielt, ich habe gefilmt. Die Kerle hams drauf. Da hat selbst Dirk kaum noch eine Chance.


Freitag, 03. 02. 2006

Auf Arbeit hat Alma gemeint (die ist etwa 40/50 Jahre alt und schneidet die Markisen zurecht), wenn wir mal nach Mexiko fahren, sollen wir ihr Bescheid sagen und sie besuchen kommen.
OK, das machen wir.

Eva verteilt auf Arbeit Donuts, weil Freitag ist. Einfach so. So gute Donuts habe ich noch nie gegessen. Die waren noch warm, cremig, weich, süß und teigig (nicht zu trocken und nicht zu pulvrig). ((Heute, 9.4.06 weiß ich, dass die Donuts hier überall so gut schmecken.))

Nach der Arbeit hat die Chasebank schon zu. Da wollten wir hin. Das ist die Bank wo unsere Firma ihre Konten hat, und von der auch die Schecks stammen. Solange wir noch kein eigenes Konto haben können wir da gegen eine Gebühr von 3 Dollar unseren Gehaltsscheck bar einlösen.
Aber da die Bank schon zu hat, können wir also kein Bargeld mehr holen.
Alle zusammen haben wir jetzt nur noch 6 Dollar Bargeld. Wir können also nirgendwo mehr hingehen. Deshalb waschen wir heute Abend Wäsche.

Dirk erhält einen Brief vom Social Security Office. Ich nicht. Er muss nachweisen, dass er den Status des Studenten hat (was ja eigentlich gar nicht mehr der Fall ist) bzw. den Status des legalen Sponsorships nachweisen, ... was immer das auch ist. Beamtenenglisch halt. Naja, müssen wir halt mal wieder ins Social Security Office fahren... Is aber immer auch was anderes...

Die Bilder und Videos, die ich gestern vom Basketball aufgenommen habe, will Reamont zum anschauen haben. Er hat gestern mitgespielt. Er wollte mal Basketballstar werden. Seine Mutter wollte das aber nicht. Er spielt sehr gut.

Abends sind wir dann doch noch in die Time Out Sportsbar. Wir haben mit 'nem Profi Tischfußball gespielt. - Keine Chance. Der hat nur getrickst. So schnell kann doch gar keiner gucken. Da hätte sogar der deutsche Werda-Champion TJ gegen ihn knallhart verloren.


Samstag, 04. 02. 2006

Mir ist aufgefallen, dass auf der Straße praktisch niemand langsam vor dir her tuckelt, und du dich aufregst, dass du nicht vorbei kommst. Die Straßen sind (fast) alle mindestens 2 spurig in eine Richtung. Langsame Fahrzeuge gibt es auch nicht. Keine Mopeds, keine Traktoren, keine Fahrradfahrer.

Wir sind zu Galveston an den Strand gefahren. Zum Baden wars aber zu kalt. Es war aber trotzdem schönes Wetter. Im T-Shirt, im wind vielleicht etwas kühl, aber in der Sonne schon wieder zu warm.
Der Strand war lehr, der Sand ist fest. Gerade richtig, um mit dem Auto darauf fahren zu können.
Dort sind wir noch ein bißchen rumgelaufen und ham uns die Gegend angeguckt. Mittag haben wir im Fischrestaurant gegessen.

Die Hafenstadt Galveston ist strickt in die einzelnen Viertel aufgeteilt. Wie im Computerspiel GTA, oder wie im Film: Auf der einen Seite das Schwarzenviertel und über der Hauptstraße drüber ist dann das Hafenviertel, wo die Industriehallen stehen. Ach die anderen Wohnviertel sind irgendwie abgetrennt: zwischen arm und reich und auch zwischen unterschiedlichen Stilen. Im Schwarzenviertel spielen die Kerle Basketball auf der Straße und als wir vorbei gefahren sind hat alles gestoppt und die ham uns alle angeguckt, als wären wir total Fremde (sind wir ja auch). Ha, die kleinen Gangster.
Die häuser sehen alle aus wie Bungalows.

Aber ansonsten, eine herrliche Gegend. überall gibts Palmen und Sonne.

Nachmittag sind wir in ein ölbohrinselmuseum welches sich in einer transportablen, ehemaligen ölbohrinsel befindet. Eintritt war 6 Dollar. wir haben als Studenten nur 4 Dollar bezahlt, obwohl Studenten hier nur als Personen bis 18 Jahre gelten (Schüler also).
War mal wieder interessant.
Die ölbohrinsel ist größer als man von außen erahnen könnte. 3 Stockwerke. Die Arbeiter haben da drauf geschlafen. Sogar ein Hubschrauberlandeplatz war vorhanden. Es gab 'n Haufen Daten und Fakten zu bestaunen, zum Beispiel wie tief der Grund von der Meeresoberfläche entfernt war, wie tief die gebohrt haben, usw.
Im Fahrstuhl der Bohrinsel kommt man wieder prima ins Gespräch. Der Familienvater einer anderen Familie fragt uns, wo wir herkommen. Wir haben uns wohl nicht allzu amerikanisch verhalten. Wir müssen wohl arg auffallen. Allein schon unsere Sprache ist anders.


Sonntag, 05. 02. 2006

Heute ham wir erstmal ausgeschlafen.
Danach habe ich nach Hause telefoniert. (Achim und Ursel waren gerade zu Besuch).
Micha hat Bratkartoffeln gebraten.
Wir waren heute wieder Basketball spielen.
Ich habe mir vorgenommen etwas fitter zu werden und den Bierbauch wegzutrainieren; also öfter mal vor dem Duschen 5 Minuten Bauchwegtraining machen.

Abends habe ich schlecht geschlafen. Es war zu warm. Ich lag ohne Oberteil und Decke neben der sperrangelweit geöffneten Balkontür. Früh waren es noch 73°F. Das sind so 23°C.
Wir müssen wohl das nächste mal die Klimaanlage anschalten.



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